28.01.2014

Raus

Ich habe alles, was in greifbarer Nähe war zerstört, habe ihn gegen die Wand gestoßen und geschüttelt, habe ihn angeschrien, dass er endlich zur Vernunft kommen soll. Aber bin nicht vielleicht ich diejenige, die endlich zu Vernunft kommen sollte. Ich glaube nicht, dass ich ihn noch liebe, ich denke, dass es eher die Macht der Gewohnheit ist, die mich noch bei ihm hält. Doch die Vorstellung ohne ihn zu sein, zerreißt mir das Herz, wobei ich mittlerweile nicht mehr weiß, ob davon überhaupt noch etwas übrig ist. Die Tatsache, dass er mir jeden Tag aufs Neue das Gefühl gibt, nichts wert zu sein, löst mich innerlich auf. Im Grunde genommen bin ich nur noch eine leere Hülle, die durch den Alltag wankt. Während meine Gedanken dauerhaft bei ihm sind, beschäftigt damit, Angst zu haben. Angst vor all dem, was er mir antun wird, wenn ich wieder zurück nach Hause komme. Am liebsten würde ich mich den ganzen Tag auf meiner Arbeit verkriechen, verstecken, verschanzen, mir eine Festung bauen und nie wieder herauskommen. Wenn es doch bloß so einfach wäre, ich wäre längst verschwunden. Ich weiß, dass ich gehen will. Ich schaffe es einfach nicht und keiner kann mir sagen wieso. Von Sekunde zu Sekunde wird das Schreien in mir lauter und doch kann es keiner hören. Ich will hier raus, ich wünschte, jemand wüsste das.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen