Ich habe alles, was in
greifbarer Nähe war zerstört, habe ihn gegen die Wand gestoßen und
geschüttelt, habe ihn angeschrien, dass er endlich zur Vernunft
kommen soll. Aber bin nicht vielleicht ich diejenige, die endlich zu
Vernunft kommen sollte. Ich glaube nicht, dass ich ihn noch liebe,
ich denke, dass es eher die Macht der Gewohnheit ist, die mich noch
bei ihm hält. Doch die Vorstellung ohne ihn zu sein, zerreißt mir
das Herz, wobei ich mittlerweile nicht mehr weiß, ob davon überhaupt
noch etwas übrig ist. Die Tatsache, dass er mir jeden Tag aufs Neue
das Gefühl gibt, nichts wert zu sein, löst mich innerlich auf. Im
Grunde genommen bin ich nur noch eine leere Hülle, die durch den
Alltag wankt. Während meine Gedanken dauerhaft bei ihm sind,
beschäftigt damit, Angst zu haben. Angst vor all dem, was er mir
antun wird, wenn ich wieder zurück nach Hause komme. Am liebsten
würde ich mich den ganzen Tag auf meiner Arbeit verkriechen,
verstecken, verschanzen, mir eine Festung bauen und nie wieder
herauskommen. Wenn es doch bloß so einfach wäre, ich wäre längst
verschwunden. Ich weiß, dass ich gehen will. Ich schaffe es einfach
nicht und keiner kann mir sagen wieso. Von Sekunde zu Sekunde wird
das Schreien in mir lauter und doch kann es keiner hören. Ich will
hier raus, ich wünschte, jemand wüsste das.
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