Ich habe alles, was in
greifbarer Nähe war zerstört, habe ihn gegen die Wand gestoßen und
geschüttelt, habe ihn angeschrien, dass er endlich zur Vernunft
kommen soll. Aber bin nicht vielleicht ich diejenige, die endlich zu
Vernunft kommen sollte. Ich glaube nicht, dass ich ihn noch liebe,
ich denke, dass es eher die Macht der Gewohnheit ist, die mich noch
bei ihm hält. Doch die Vorstellung ohne ihn zu sein, zerreißt mir
das Herz, wobei ich mittlerweile nicht mehr weiß, ob davon überhaupt
noch etwas übrig ist. Die Tatsache, dass er mir jeden Tag aufs Neue
das Gefühl gibt, nichts wert zu sein, löst mich innerlich auf. Im
Grunde genommen bin ich nur noch eine leere Hülle, die durch den
Alltag wankt. Während meine Gedanken dauerhaft bei ihm sind,
beschäftigt damit, Angst zu haben. Angst vor all dem, was er mir
antun wird, wenn ich wieder zurück nach Hause komme. Am liebsten
würde ich mich den ganzen Tag auf meiner Arbeit verkriechen,
verstecken, verschanzen, mir eine Festung bauen und nie wieder
herauskommen. Wenn es doch bloß so einfach wäre, ich wäre längst
verschwunden. Ich weiß, dass ich gehen will. Ich schaffe es einfach
nicht und keiner kann mir sagen wieso. Von Sekunde zu Sekunde wird
das Schreien in mir lauter und doch kann es keiner hören. Ich will
hier raus, ich wünschte, jemand wüsste das.
28.01.2014
26.01.2014
Alleinsein
Alles
in mir schreit nach Alleinsein. Die Fragen in meinem Kopf sind so
laut, dass ich nicht einmal weiß ob irgendjemand mit mir spricht.
Ich weiß nicht mal mehr, wo ich bin, geschweige denn wieso und mit
wem. Ich möchte am liebsten um mich schlagen, doch da ich nicht
weiß, ob ich allein bin oder nicht, unterdrücke ich den Schmerz
noch eine Weile und versuche eine Antwort zu finden. Plötzlich fällt
mir auf, dass ich die Frage vergessen habe.
Ich
öffne die Augen und sitze in der Schule.
Es
klingelt. Ich stehe auf und laufe in Richtung Parkplatz.
„Wo
willst du hin?“, ruft es hinter mir. Ich drehe mich um. Es ist
Lisa.
„Wieso?“
„Sag mal schlafwandelst du? War Mr. Hopkins Unterricht so
langweilig, dass du eingeschlafen und im Traum davon gerannt bist?
Wir haben erst 11.30 Uhr und die Schule ist noch lang nicht aus.“
„Oh.“ „Oh? Was stimmt bloß nicht mit dir?“
„Alles
gut.“, ich laufe wieder zurück in Richtung der
Klassenzimmer,
bemerke, dass ich als
nächstes Chemie habe, wende mich nach links und betrete einen der
Fachräume. Scheißtag, flucht es in mir.
Scheißleben.
08.10.2011
Das hier ist mein Sommer.
"Fingerabdrücke, die du auf den Seelen anderer Menschen hinterlässt, verblassen nicht.", sagte sie und ging den Gang hinunter, ein letztes Mal atmete er ihren Duft von Nikotin und billigem Parfüm ein und dann stand er dort, ohne sie.
Fingerabdrücke, die du auf den Seelen anderer Menschen hinterlässt, verblassen nicht - es huschte ihr ein letztes Mal durch den Kopf, dann verdrängte sie jegliche Gedanken an ihn und versuchte zu atmen. Es war ein wundervoller Sommertag, die Sonne hüllte alles goldgelb in ihren warmen Schein und plötzlich kullerte ihr eine Träne über die Wange. Wie aus dem nichts. Verwundert wischte sie über ihr feuchtes Gesicht. Sie schluckte fest und schritt aus der stämmigen Schultür in die Sonne.
Ihr Kopf schien leer, ihr gesamtes Gedankenrepertoire schien aufgebraucht, als sie in die heiße, stehende Luft ihres kleinen Wagens stieß. Ein stechender Schmerz tat sich kurz in ihrem linken Auge auf, sie kniff es leicht zu und drehte den Schlüssel. Laut rauschend sprang der Wagen an und als sie zurück setzte hörte sie seine Stimme. Er rief ihren Namen und war fast am Wagen angelangt. Als er seine Hand auf die Scheibe legte und sie lauthals zum Warten bewegen wollte, formten ihre Lippen lautlos: "Das hier ist mein Sommer." Sie schlug das Lenkrad ein und machte einen weiten Satz zurück, seine Hand löste sich von der Scheibe, sie wandte ihren Blick von ihm ab nach vorn und schnellte davon.
Ihr Kopf schien leer, ihr gesamtes Gedankenrepertoire schien aufgebraucht, als sie in die heiße, stehende Luft ihres kleinen Wagens stieß. Ein stechender Schmerz tat sich kurz in ihrem linken Auge auf, sie kniff es leicht zu und drehte den Schlüssel. Laut rauschend sprang der Wagen an und als sie zurück setzte hörte sie seine Stimme. Er rief ihren Namen und war fast am Wagen angelangt. Als er seine Hand auf die Scheibe legte und sie lauthals zum Warten bewegen wollte, formten ihre Lippen lautlos: "Das hier ist mein Sommer." Sie schlug das Lenkrad ein und machte einen weiten Satz zurück, seine Hand löste sich von der Scheibe, sie wandte ihren Blick von ihm ab nach vorn und schnellte davon.
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